Trauer um „Capo“

Liebe Ilse, Kinder und Verwandte,  werte Trauergemeinde,

er wollte es schaffen, und er hat es geschafft – seinen 70. Geburtstag. 2 Tage danach hat er sich für immer von uns verabschiedet.

Wir kommen heute hier zusammen, um uns von Josef, von unserem Capo, zu verabschieden.  Von einem Mitglied der außergewöhnlichen Art, von einem Musiker und Vereinsmitglied, das sein ganzes Leben lang eng mit der Blaskapelle verbunden war.

Er hat 1970, im Alter von 16 Jahren, mit dem Musikspielen angefangen. Die Ausbildung auf dem Schlagzeug damals war nicht mit heute zu vergleichen, das Notenlesen stand nicht im Vordergrund. Aber Rhythmusgefühl und Taktfestigkeit lagen bei ihm als Trommler oder Schlagzeuger im Blut, das musste nicht erst gelernt werden.

Jahrelang war es im Proberaum in der alten Wirtschaft in Ebenhausen ein ganz normaler Beginn des Wochenendes: Probe am Freitag-Abend, an der kleinen Trommel der Hans, an der großen Trommel und den Becken der Capo. Nach der Probe wurde dann meistens ein Schafkopf gekartet – oft als Open-End-Veranstaltung.

Aus beruflichen Gründen musste unser Capo sein „Awehause“ 1985 verlassen und ist nach Kitzingen umgezogen. Regelmäßige wöchentliche Proben waren damit vorbei. Was aber nicht vorbei war, das war seine absolute Verlässlichkeit, dass er immer dann zur Stelle war, wenn ein Trommler gebraucht wurde. Vor allem bei Festzügen stand er weiterhin zur Verfügung, und als ihm die große Trommel mit Becken zu schwer wurde, hat er auf eigene Kosten eine leichtere große Trommel dem Verein spendiert, die wir ihm zu Ehren heute noch einmal hierher mitgebracht haben.

Capo war aber nicht nur als Schlagzeuger in der Blaskapelle aktiv. Bei allen Groß-Veranstaltungen des Vereins  wie den KMF 1977 zum 25-jährigen und 2002 zum 50-jährigen Vereinsjubiläum war er einer derjenigen, die nicht nur an allen Festtagen geholfen haben, sondern vom Beginn des Zeltaufbaus bis zum Abbau ununterbrochen mitgearbeitet haben, unterbrochen nur durch ein paar wenige Stunden Schlaf.

Nicht vergessen ist auch, dass er beim Herrichten unseres Proberaumes 1995/96 für zwei Wochen seinen Wohnsitz fast vollständig wieder nach Ebenhausen verlagert hat, wo er als gelernter Schreiner mit seinem handwerklichen Geschick viele Arbeiten übernehmen konnte.

Auch als Dauer-Helfer beim Maibaum-Aufstellen und beim Plootz-Backen am Marktfest wird er uns in Erinnerung bleiben.

Aufgrund seiner langjährigen Vereinsmitgliedschaft erhielt er regelmäßige Ehrungen vom NBMB und von der Blaskapelle für 10 / 20 / 40 und im Jahr 2020 für 50-jährige Mitgliedschaft. Im Jahr 2010 wurde er in Würdigung  und Anerkennung seines Einsatzes und außergewöhnlichen Engagements für den Verein zum Ehrenmitglied der Blaskapelle Ebenhausen ernannt.

Wir sind dankbar dafür, was er in all den Jahren für den Verein geleistet hat, sowohl musikalisch als auch bei den vielfältigen Arbeiten, die sonst so angefallen sind und wobei er den Verein unterstützte.

In den letzten fast 20 Jahren war ihm die Mithilfe leider immer weniger möglich, aber wir wissen, dass er die Kapelle noch viele Jahre tatkräftig unterstützt hätte, wenn es ihm aus gesundheitlichen Gründen möglich gewesen wäre.

Lieber Josef, lieber Capo, danke für alles, was du für die Blaskapelle Ebenhausen gemacht hast. Wir werden dir ein ehrendes Andenken bewahren.

Die Blaskapelle verabschiedet sich nachher am Grab von ihrem langjährigen Musiker und guten Freund mit dem Lied vom guten Kameraden.

Lieber Josef, ruhe in Frieden.