Ebenhausen – Jahreskonzert der Blaskapelle Ebenhausen am 12.04.2024 in der Turnhalle Ebenhausen – Thema „Märchen, Mythen, Legenden“ Text von Elisabeth Mehn
Auf eine Reise in die Welt der „Märchen, Mythen und Legenden“ mit einer spannenden Musikauswahl begaben sich die 45 Musiker der Blaskapelle Ebenhausen in ihrem Jahreskonzert in der vollbesetzten Turnhalle und begeisterten das Publikum nicht nur musikalisch, sondern auch visuell mit einer wunderschönen Fotopräsentation von Falk Strobel.
Es ist inzwischen schon eine gute Tradition, dass der Konzertabend durch das Nachwuchsorchester „Notenkiller“ unter der Leitung von Richard Dees eröffnet wird. Die „Notenkiller“ mit ihren 24 Nachwuchsmusikerinnen und -musikern bestritten das erste Drittel des Abends und zeigten eindrucksvoll, was sie in ihrer Ausbildung gelernt hatten. Nach der Erkennungsmelodie der Notenkiller, der „Eröffnungsmusik“ von Franz Watz, wurde die Europahymne nach einem Arrangement von Alfred Bösendörfer nicht nur gespielt, sondern auch gesungen. Danach folgten passend zum Motto des Konzerts mit der „Tell Saga“, ebenfalls von Alfred Bösendörfer, die Sage von Wilhelm Tell und „Zauberland“ von Kurt Göble. Bei den Notenkillern wächst nicht nur musikalischer Nachwuchs heran, auch die Moderatoren Levin Seufert, Max Friebe und Annabell Schraud zeigten, dass die nächste Generation schon locker plaudernd durchs Programm führen kann.
In der musikalischen Verschnaufpause nach den Notenkillern nahm der Vorsitzende der Blaskapelle Matthias Dees die Ehrungen verdienter Vereinsmitglieder und Musikerinnen und Musiker vor. Die Reihe der Ehrungen beginnt der Vorsitzende immer mit den Nachwuchsmusikern, die sich mit dem Junior-Abzeichen, dem bronzenen, silbernen oder gar dem goldenen Musikerleistungsabzeichen ihre ersten musikalischen Lorbeeren verdient haben. Die Nachwuchsarbeit nimmt bei der Blaskapelle Ebenhausen bereits seit Jahren einen sehr hohen Stellenwert ein und wurde im letzten Jahr sogar noch erweitert. Seit letzten Herbst können bei den „Musikmäuschen“ Kinder zusammen mit ihren Eltern bereits ab dem Alter von ungefähr einem bis drei Jahren Musik erleben. Stolz konnte Vorsitzender Matthias Dees berichten: „Nun kann man in jedem Alter von einem bis hundert Jahren bei uns mit dem Musizieren anfangen.“ Auch Ausbildungsleiter Richard Dees kann mit Recht stolz darauf sein, dass die Blaskapelle mit den Musikmäuschen, der musikalischen Früherziehung, den Flötengruppen und danach der individuellen Ausbildung am Instrument ein lückenloses Ausbildungsprogramm für alle Altersgruppen bereithält.
In letzten Jahr hat es der Nachwuchs-Schlagzeuger Moritz Bambach geschafft und das goldene Musikerleistungsabzeichen, auch D3-Abzeichen genannt, erfolgreich abgelegt. Dieses hohe musikalische Niveau haben im Ebenhäuser Musikverein erst fünf Personen erreicht. Matthias Dees nahm noch weitere Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft vor und auch Dominik Sitter, der stellvertretende Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbundes (NBMB) ehrte verdiente Ebenhäuser Musiker für ihr Engagement.
Nach der ersten Pause reiste die Hauptkapelle unter der musikalischen Leitung von Jürgen Kunkel mit dem „Aladdin Medley“ nach der Musik von Alan Menken, arrangiert von Hiroki Takahashi, ins Morgenland und verzauberte das Publikum mit orientalischen Melodien. Mit dem Werk „The Pied Piper of Hamelin“ von Otto Schwarz erzählte die Kapelle im Wechsel mit dem Märchenerzähler Reinhold Zwirlein die deutsche Sage „Der Rattenfänger von Hameln“ der Gebrüder Grimm. Das nachfolgende Stück „Nessaja“ nach der Musik von Peter Maffay, arrangiert von Kurt Gäble, handelt von der Märchengestalt Tabaluga, einem kleinen grünen Drachen, der der Schildkröte Nessaja begegnet. Danach ging es wieder zurück in die Märchenwelt der Gebrüder Grimm: „A Pricess’s Tale“ komponiert vom zeitgenössischen Komponisten Thomas Doss griff die Geschichte von Schneewittchen auf. Dieses Stück wurde vor einigen Jahren von Thomas Doss im Auftrag des Ebenhäuser Dirigenten Jürgen Kunkel extra für ein Konzert des Kreisjugendblasorchesters Main-Spessart in Anlehnung an die Schneewittchen-Stadt Lohr am Main geschrieben.
Charmant und mit vielen fachkundigen Hintergrundinformationen führte die ehemalige Ebenhäuser Musikerin Ina Mundbrod durch den Abend. Nach einem Grußwort des zweiten Bürgermeisters Benedikt Keßler setzte die Blaskapelle Ebenhausen ihre Reise durch die Märchenwelt mit „Ghostbusters“ aus der Feder des belgischen Komponisten Frank Bernaerts fort. Die Melodien aus dem modernen Geistermärchen aus Hollywood dürfte vielen bekannt sein und brachten richtig Schwung in die Halle. Mit „Cinderella’s Dance“ von Karel Svoboda aus dem Märchenfilm „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ gelang es der Kapelle, ihre Zuhörer mit lieblichen Melodien zu verzaubern, die der Komponist Kurt Gäble wunderschön für Blasorchester arrangiert hat.
Für die Zuhörer ein weiterer Höhepunkt waren die „Symphonic Highlights from Frozen“ nach einem Arrangement des Amerikaners Stephen Bulla. Zu bekannten Klängen aus dem Film „Die Eiskönigin“ konnte man sich ins eiskalte Märchenland von Anna und Elsa versetzen lassen. Zum Abschluss noch einmal richtig krachen ließ es die Blaskapelle Ebenhausen mit einem Rock-Mix der Rock-Legende Bon Jovi, arrangiert von Wolfgang Wössner, der das Publikum zum begeisterten Mitklatschen brachte.
Nach Standing Ovations für die Musikerinnen und Musiker sowie zwei Zugaben fand ein sehr abwechslungsreicher und kurzweiliger Abend ohne typische Blasmusik sein Ende. Wer die Ebenhäuser Blaskapelle gerne wiedersehen und -hören möchte, kann sie am 26. April mit einem märchenhaften Kinderkonzert in der Turnhalle, beim Maibaumfest am 1. Mai am Kirchplatz sowie am 18. und 19. Mai beim Dorf- und Marktfest in Ebenhausen erleben.
Ehrungen
25 Jahre Mitgliedschaft: Corinna Appel, Tim Kennaugh, Bastian Lutz, Bettina Mehn, Michael Schwab und Thomas Schwab
40 Jahre Mitgliedschaft: Harald Seufert
Ehrungen durch den Nordbayerischen Musikbund:
10 Jahre aktives Musizieren: Peter Deisinger (Schlagzeug), Melina Bambach (Klarinette), Paul Dees (Flügelhorn), Leo Pfeuffer (Posaune), Christian Plescher (Posaune), Rebekka Plescher (Klarinette)
20 Jahre aktives Musizieren: Laila Sebert (Alt-Saxofon), Simon Stahl (Bariton)
25 Jahre aktives Musizieren: Rebecca Seufert (Alt-Saxofon)
30 Jahre aktives Musizieren: Carina Rauh (Klarinette), Tobias Pfeuffer (Posaune)