Zeitungsbericht des Jahreskonzert 2023

Vielen Dank an Elisabeth Mehn für den wunderbaren Bericht!

 In diesem Jahr begab sich die Blaskapelle Ebenhausen in ihrem Jahreskonzert in der vollbesetzten Turnhalle auf einen musikalischen Rundgang durch ihren Heimatort. Die Gäste waren eingeladen, gedanklich und musikalisch einen Spaziergang durch die Straßen Ebenhausens zu machen, hier und da ein wenig zu verweilen und der Musik zu lauschen. Visuell unterlegt wurde der Spaziergang von wunderschönen Bildern in einer Fotopräsentation von Falk Strobel.

Schon im ersten musikalischen Drittel des Abends ging die 22-köpfige Nachwuchskapelle „Notenkiller“ unter der Leitung von Richard Dees mit ihrem Programm auf das Thema des Abends ein. Nach der Erkennungsmelodie der Notenkiller, der „Eröffnungsmusik“ von Franz Watz, begann ihr musikalischer Spaziergang im Altort mit „Fanfarissimo“ von Markus Götz, weiter ging es zum Kindergarten mit „Unsere Kinderlieder“ von Peter Persohn bis zum Ebenhäuser Schloss mit der „Berner (Ebenhäuser) Stadtwache“ von Thomas Berghoff. Die Begrüßung wurde von Nachwuchsmusiker Levin Seufert übernommen, der locker zugab, dass er sich für seine erste Moderation von der künstlichen Intelligenz Chat GPT hatte helfen lassen. Das Ergebnis konnte nicht ganz überzeugen und zeigte, dass echte Ortskenntnis nicht verkehrt ist.  

In der musikalischen Verschnaufpause nach den Notenkillern nahm der stellvertretende Vorsitzende der Blaskapelle, Julian Wahler, die Ehrungen von verdienten Vereinsmitgliedern und Musikern vor und begann zunächst mit dem Nachwuchs: „Wir haben es – dank Richard Dees und der Jugendvorstandschaft – nahezu nahtlos und unbeschadet geschafft, die Nachwuchsausbildung durch die lange Corona-Zeit erfolgreich weiter zu betreiben“. Das zeigte sich bei den abgelegten Musikleistungsabzeichen, denn erst kürzlich haben vier Musikerinnen und Musiker die D1-Prüfung, das ist das bronzene Musikleistungsabzeichen, bestanden: Am Alt-Saxophon sind dies Lotte Hartung und Leni Zänglein, an der Posaune Leo Pfeuffer und an der Trompete Leni Dees. Das silberne Musikleistungsabzeichen oder D2 haben Rebekka Plescher an der Klarinette und Christian Plescher an der Posaune erfolgreich gemeistert. Auch etliche Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft sowie Verbandsehrungen durch den Nordbayerischen Musikbund (NBMB), vertreten durch die Bezirksvorsitzende Birgit Döhler, wurden vorgenommen.

Nach der ersten Pause begann die 40-köpfige Hauptkapelle unter der musikalischen Leitung von Jürgen Kunkel endlich ihren ersehnten Rundgang durch Ebenhausen mit dem Medley „Rock it“ von Kurt Gäble beim Saalbau Karch. Rockige und fetzige Tanzlieder aus den 60er und 70er Jahren erinnerten an die Zeiten des früher weithin bekannten Tanzlokales. Im Morgengrauen nach durchtanzter Nacht ging es mit „Schloss Orth“ von Fritz Neuböck weiter zum Ebenhäuser Schloss und mit „Highlights from Harry Potter“ von John Williams zur „Zauberer“-Grundschule Ebenhausen. Im John-Bauer-Museum angekommen, schlug das Blasorchester sehr ruhige, aber doch kraftvolle Töne an. Mit dem Titellied „Gabriella’s Song“ aus dem schwedischen Film „Wie im Himmel“ gelang es der Klarinettistin Christina Schmitz in ihrem Gesangsvortrag spielerisch, sich mit ihrer klaren Stimme in die Herzen der Zuhörer zu singen. Weiter ging der musikalische Rundgang an einen fiktiven Lieblingsplatz in der Gemeinde, der mit der spannungsvollen Musik von „La Storia“ von Jacob de Haan jeden Zuhörer an seinen eigenen Lieblingsplatz versetzte. Den musikalischen Schlusspunkt vor der nächsten Pause setzte der Musikklassiker „The Final Countdown“ der schwedischen Hard-Rock-Band „Europe“, auf den man sicher auch heute noch im Ebenhäuser Jugendraum im Keller der Schule abtanzen kann.

Ein brillanter, fanfarenartiger Auftakt in „Sympatria“ eröffnete den dritten Konzertteil. Der österreichische Komponist Thomas Asanger thematisiert darin auf musikalische Weise das Thema Heimat und strahlender Blechbläserklang wechselte mit großen, weichen Melodielinien der Holzbläser, welche im Trio zu einem großen Klanggebilde verschmolzen und dem Stück eine festliche, feierliche Färbung gaben.

Fachkundig und eloquent führte die ehemalige Musikerin Ina Mundbrod durch den Abend. Nach einem Grußwort von Bürgermeister Nico Rogge wusste sie gar von einem Brief an den bayerischen König Ludwig II. zu berichten, in dem Ebenhäuser Bürger argumentierten, warum der 1874 brandneue Trennungsbahnhof den Ortsnamen Ebenhausen und nicht Oerlenbach tragen sollte. Die Kapelle setzte ihren Rundgang sogleich am Bahnhof fort und mit „Chattanooga Choo Choo“ stand ein Swing-Klassiker von Glenn Miller auf dem Programm, in dem das Saxophonregister locker und leicht den Swing-Stil interpretierte.

Der Rundgang führte sodann auf den Spielplatz Lehmgrube, wo die drei Schlagzeuger Hans Bauer, Niklas Bauer und Moritz Bambach ordentlich Staub aufwirbelten, als sie ausgestattet mit Brett, Arbeitsbock und Schleifpapier das Stück „Sandpaper Ballet“ von Leroy Anderson auf außergewöhnliche Weise zelebrierten. So kann man Rhythmik auch ohne die üblichen bekannten Schlaginstrumente witzig interpretieren. Zum Abschluss des Abends ging es direkt in die „Trollige Riedelgrube“, wo es allerhand heimische Tiere zu sehen gibt. Ein altes Trafohäuschen wurde dort zum Tierhotel umfunktioniert und dient jetzt Fledermäusen als Unterschlupf. Dies inspirierte den Dirigenten Jürgen Kunkel dazu, den Bogen nochmal über ganz Ebenhausen bis zum Schloss zu spannen. Im letzten Vortragsstück des Abends „Tanz der Vampire“ spielten die Musikerinnen und Musiker fast rauschhaft und feierten ausgelassen am Ende mit den Vampiren ein Freudenfest.

Nach zwei Zugaben, auch diese thematisch abgestimmt zum Ortsrundgang, fand ein sehr abwechslungsreicher und kurzweiliger Abend sein Ende dort, wo er drei Stunden zuvor begonnen hatte – im Saalbau Karch mit Golden Oldies.

Wer die Ebenhäuser Blaskapelle gerne wiedersehen und –hören möchte, kann sie gleich am nächsten Wochenende beim Maibaumfest am 30. April am Kirchplatz sowie am 27. und 28. Mai beim Dorf- und Marktfest in Ebenhausen erleben.

Infoblock Ehrungen

25 Jahre Mitgliedschaft:

Claudia Mehn, Christina Schmitz, Ulrike Schöler und Christian Seufert

40 Jahre Mitgliedschaft:

Hermann Hartung, Michael Hartung, Max Karch und Norbert Rosentritt

50 Jahre Mitgliedschaft:

Hans Bauer und Martin Mühleck

Ehrungen durch den Nordbayerischen Musikbund:

10 Jahre aktives Musizieren: Hannes Federlein

20 Jahre aktives Musizieren: Manuel Mühleck und Maximilian Williams

25 Jahre aktives Musizieren: Claudia Mehn und Christina Schmitz

30 Jahre aktives Musizieren: Stefan Seufert

10 Jahre Vorstandstätigkeit: Eva-Maria Moritz, Falk Strobel und Julian Wahler

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